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Was ist eigentlich … Data Literacy?

 

 

„Wissen heißt wissen, wo es geschrieben steht.“
Albert Einstein

 

Die Digitalisierung bietet neue technische Verfahren und Möglichkeiten, um Informationen aufzubereiten und zu verarbeiten. Der souveräne Umgang mit den Inhalten, Medien und Techniken erfordert jedoch bestimmte Kompetenzen. Eine davon ist die Digitalkompetenz (Digital Literacy), die die Fähigkeit bezeichnet, über Computer dargestellte Informationen unterschiedlicher Formate verstehen und anwenden zu können. Dem ist die Datenkompetenz (Data Literacy) direkt verbunden.

Datenkompetenz

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. definiert den Begriff so: „Data literacy ist die Fähigkeit, planvoll mit Daten umzugehen und sie im jeweiligen Kontext bewusst einsetzen und hinterfragen zu können. Dazu gehört: Daten zu erfassen, erkunden, managen, kuratieren, analysieren, visualisieren, interpretieren, kontextualisieren, beurteilen und anzuwenden. Data literacy gestaltet die Digitalisierung und die globale Wissensgesellschaft in allen Sektoren und Disziplinen.“ (Anm. 1) Daten- und Digitalkompetenz gehören beide in das Umfeld der Informationskompetenz. Unter diesem Begriff aus dem Bibliothekswesen versteht man die Fähigkeit, selbstbestimmt, verantwortlich und zielgerichtet mit Informationen umgehen zu können. Dazu zählen auch die Lese-, Schreib- oder Kommunikationskompetenz.

Digitale Strategie im Museum

Da Datenkompetenz / Data Literacy für die gesamte Wissensgesellschaft gilt, erschließen sich auch neue Optionen und Bedarfe für Archive, Bibliotheken, Museen u.a. Kulturbetriebe. In Museen berührt Data Literacy vor allem drei Bereiche: Strukturierung und Vernetzung der Arbeitsabläufe, Erfassung und Katalogisierung der Objekte sowie deren Präsentation und Erforschung. Über die Spannweite von Datenkompetenz im Museum schreibt Christian Gries in seinem Blogbeitrag: „Data Literacy benötigen wir im Museum aber auch in der Dokumentation (da möchte man sagen, ist sie auch schon länger „zuhause“), aber auch jenseits des reinen Datenmanagements, wenigstens als eine Art Entscheidungs- und Lenkungskompetenz in digitalen Fragestellungen. Ob es die Idee des „erweiterten Museums“, die Ausdehnung des Ausstellungsraumes ins Netz, eine strategische Partnerschaft, eine Microsite, Datenbank oder nur ein Hashtag ist, – wir brauchen mehr digitale Kompetenz und Professionalität in der Organisation, Steuerung und Lenkung der Kultureinrichtungen. Mitunter bedeutet eine digitale Strategie auch einfach nur eine qualifizierte und fundierte Entscheidung, wann es zielführender ist, Dinge analog zu tun. Um eine solche Entscheidung aber treffen zu können, sollte man die Landschaft kennen. Im Ausland hat der Umgang mit Daten längst in vielen Arbeitsbereichen Eingang gefunden und scheint unter dem Fokus „Open Access“ nun auch die Provenienzforschung mit neuen Instrumenten auszustatten.“
Abschließend formuliert Gries fünf zentrale Felder der digitalen Strategie, die seiner Ansicht nach dazu dienen, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit zu befördern: (Anm. 2)
• Digitale Kompetenz – Wer?
• Infrastruktur und Ausstattung – Womit?
• Publikum im Wandel – Für und mit wem?
• Das erweiterte Museum / eCulture – Warum?
• Digitale Transformation – Wie?

Datenkompetenz oder Data Literacy in öffentlichen Kulturbetrieben meint die Fähigkeit, Daten sachgerecht zu erheben, sie transparent aufzubereiten, sie verantwortungsbewusst zu interpretieren und sie für Interessierte möglichst barrierefrei vorzuhalten.

Anm. 1: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V.; Quelle: https://www.stifterverband.org/data-literacy-education; Abfrage: 26.03.2019
Anm. 2: Data Literacy im Museum. Über Handlungsfelder in der digitalen Strategie, in: Iliou melathron, 03.02.2019; Quelle: http://blog.iliou-melathron.de/data-literacy-im-museum/; 26.03.2019

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in eins 2019 KulturBetrieb, S. 50.