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Was bedeutet eigentlich … dpi?

Alle sprechen von „dpi“. Was ist das überhaupt?

Digitalisierungsprozesse haben eine starke technische Komponente. Die Kommunikation darüber ist in hohem Maße von neuen Wortschöpfungen geprägt, die vorwiegend aus dem Englischen kommen und häufig einer näheren Erläuterung bedürfen.

Auflösung und Größe eines digitalen Bildes

Der Informationsgehalt und die Qualität der Wiedergabe eines digitalen Bildes werden wesentlich von der Anzahl seiner Pixel bestimmt. Das ist die Anzahl feinster Punkte, in die ein Bild beim Digitalisieren zerlegt wird. Bei der Reproduktion bestimmt die Dichte an Punkten in der Bilddatei die Detailgenauigkeit der Wiedergabe. Ein einmal mit einer bestimmten Pixelzahl digitalisiertes Bild kann in beliebigen Größen ausgegeben werden, wobei sich mit zunehmender Größe die Auflösung reduziert. Häufig wird eine Digitalisierung mit 300 dpi gewünscht. Diese Angabe ergibt sich aus der landläufigen Anforderung für einen konventionellen Druck. Die Angabe steht für „dots per inch“, womit Punkte pro Zoll gemeint sind. Genau genommen, müsste deshalb die Einheit „pixels per inch“ (ppi) verwendet werden, da die Digitalisierungspunkte (Pixel) nicht mit den Druckpunkten verwechselt werden dürfen.
De facto handelt es sich um eine Rechengröße: Aus einer Datei mit 300 ppi Auflösung wird ein 60er Raster gedruckt, d.h. 60 Druckpunkte pro Zentimeter oder ca. 150 Druckpunkte pro Zoll.
Aus der „vordigitalen Zeit“ stammt dafür die Maßeinheit „lpi“ (lines per inch) für die Anzahl von Rasterlinien, aus der sich im Druck die Anzahl Druckpunkte pro Zoll ergeben hat. Der Unterschied entsteht, weil zur Erzeugung eines Druckpunktes je zwei Pixel in beiden Dimensionen benötigt werden, in der Fläche also vier Pixel für einen Druckpunkt. Wenn eine Halbtonvorlage in gleicher Größe gedruckt werden soll, kann umgangssprachlich die Angabe 300 dpi (bzw. besser ppi) verwendet werden. Soll sie größer gedruckt werden, ist in höherer Auflösung zu digitalisieren, für kleinere Reproduktionen ist eine geringere Digitalisierungsauflösung ausreichend. Ist die Vorlage bereits gerastert (keine Halbtonvorlage, sondern ein Druck), dann sollte auf jeden Fall mit höherer Auflösung digitalisiert werden; zugleich ist darauf zu achten, dass Interferenzerscheinungen vermieden werden. Bilder auf Filmmaterial (Dias, Negative) sind viel feiner aufgelöst als Aufsichtsvorlagen, so dass im Schnitt zehnfache Vergrößerungen davon hergestellt werden können. Sie sind folgerichtig auch mit wesentlich höherer Auflösung zu digitalisieren. Digitalisierungsauflösung und Ausgabeauflösung unterscheiden sich in diesem Fall in Größenordnungen. Mathematisch kann der Zusammenhang wie folgt dargestellt werden:
• Pixelzahl auf Seitenlänge/Seitenlänge = Auflösung bzw.
• Pixelzahl auf Seitenlänge/Auflösung = Seitenlänge

Die geschilderten Angaben beziehen sich auf den klassischen Auflagendruck. Moderne Fine Art Drucker u.a. Drucksysteme drucken statt der Druckpunkte in unterschiedlicher Größe unterschiedlich dichte Wolken feinster Pünktchen auf der Fläche eines konventionellen Druckpunktes. Neben „dpi“, „ppi“ oder „lpi“ kennt die Berechnung der Punktdichte noch weitere Einheiten, z.B. „px/cm“ (= Pixel pro Zentimeter). Der Gebrauch verschiedener Bezeichnungen hat historische Ursachen. Bis zur Verbreitung digitaler Bilder im Massenmarkt (1990er Jahre) war die Bildbearbeitung Gegenstand der Druckvorstufe. Später wurden in Fotografie und Computergrafik Begriffe und Maßeinheiten nicht immer exakt zutreffend übernommen oder neu definiert. Daher verwenden unterschiedliche Gewerke eigene Begriffe und Maßeinheiten.

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Weitere Informationen
CDS Gromke e.K., Erschließen und Schützen, Finden und Nützen, Leipzig 2013
CDS Gromke e.K., Digitale Dienstleistungen für Museen und Archive, Leipzig 2014

Dieser Beitrag ist erstmals erschienen in KulturBetrieb, eins 2017, S. 80.

Zum Magazin: http://www.kulturbetrieb-magazin.de/fileadmin/user_upload/kulturbetrieb-magazin/magazin/KulturBetrieb-2017-Ausgabe-1-April.pdf