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Die Qualifizierung muss stimmen

Probearbeit als Teil der Bewerbung im Museum

Der Arbeitsmarkt boomt. In allen Branchen und Segmenten wird Personal gesucht, auch in Archiven, Bibliotheken, Museen u.a. kulturbewahrenden Einrichtungen. (Anm. 1) Im Wettbewerb mit den oft deutlich höheren Gehältern in der Privatwirtschaft müssen öffentliche Kulturbetriebe sich als besonders attraktive Arbeitgeber positionieren. (Anm. 2) Dass die Einstellung von Personal nicht zulasten der Qualifizierung gehen darf, zeigt eine Ausschreibung des Technischen Museums Wien (TMW).

Das Übliche … plus X

Das TMW widmet sich der Geschichte der Technik unter besonderer Berücksichtigung des österreichischen Anteils an der technologischen Entwicklung. Das Haus verfügt über zahlreiche historische Demonstrationsmodelle, u.a. zu Eisenbahn, Schiffbau und Luftfahrt. Herausragend sind die funktionsfähigen Dampfmaschinen und die Sammlungen historischer Musikinstrumente.
Im Mai 2019 hat das Haus die Position einer wissenschaftlichen Mitarbeiter/in für die Abteilung Sammlungen ausgeschrieben. Das Aufgabengebiet ist klassisch: Profilierung und Erweiterung der Sammlung, Forschung, Dokumentation, Publikationen, Ausstellungen sowie Zusammenarbeit mit Netzwerken, Unternehmen und Sponsoren. Klassisch ebenfalls das gesuchte Profil: Akademischer Abschluss (Promotion erwünscht), grundlegendes Fachwissen und aktives Interesse am Sammlungsgegenstand, Vermittlung von Inhalten sowie ausgeprägte Kommunikations- und Teamfähigkeit. Interessant wird es bei den Anlagen zum Bewerbungsschreiben. Während Lebenslauf (max. 2 Seiten) sowie Projekt- und Publikationsliste (max. 2 Seiten) noch dem Üblichen entsprechen, fällt die Forderung nach einer Probearbeit ins Auge. Erwartet wird eine Objektbeschreibung zu einem der folgenden Objekte: Liegende Dampfmaschine, Smart Meter – Drehstromzähler oder ein Stück Bauzaun der WAA Wackersdorf (jeweils max. 2.000 Zeichen mit Leerzeichen). (Anm. 3) Grundlage für die Erstellung der Probearbeit ist der Online-Katalog des Hauses. Darin macht das Technische Museum Wien seine vielfältigen Objektsammlungen zur Gänze und seine Archivbestände in Auswahl zugänglich. Inzwischen steht ein Großteil der Exponate und Deponate zur Verfügung, ein beachtlicher Teil in Feinerschließung. (Anm. 4)

Anm. 1: Das Onlineportal „KulturBewahren. Forum für Bewahrung, Pflege, Sicherheit und Präsentation von Kunst- und Kulturgut“ bietet einen Stellenmarkt für Kulturbetriebe. Seit 2016 wächst der `Sockel´ an offenen Positionen kontinuierlich. Aktuell führt das Portal regelmäßig über 700 Positionen; vgl. https://www.kulturbewahren.de/services/stellen/
Anm. 2: Vgl. Berthold Schmitt, IT-Spezialisten händeringend gesucht. Kulturbetriebe stehen im Wettstreit mit der freien Wirtschaft, in: KulturBetrieb, eins 2018, S. 68 f sowie ders., Was ist den Beschäftigten wichtig? Aufschlussreiches über unser Verhältnis zur Arbeit, in: KulturBetrieb, eins 2019, S. 62.
Anm. 3: Vgl. „Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in Technisches Museum Wien, Stellenausschreibung vom 15.05.2019; Quelle: https://www.technischesmuseum.at/jobs
Anm. 4: Technisches Museum Wien. Der Online-Katalog; Quelle: https://www.technischesmuseum.at/ueber-den-online-katalog; Abfrage: 29.07.2019

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in KulturBetrieb, zwei 2019, S. 66.

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