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Zentrale Vermarktungsplattform für digitalisierte Bildbestände?

Ausbau der bpk Bildagentur wird gefördert

Bild- bzw. Fotoagenturen dienen u.a. dazu, den technischen, rechtlichen und finanziellen Umgang bzw. Handel mit Abbildungen professionell zu bewerkstelligen. In Zeiten der Digitalisierung ist dies ein wachsender Markt, der Archiven, Bibliotheken und Museen neue Perspektiven bietet.

Wer die Bilder hat …

Weltweit boomt das Geschäft mit Bildern. Die derzeit größten Archive kommen aus den USA: Corbis (Bill Gates) verfügt über rund 100 Millionen Bilder; Getty Images über mehr als 80 Mio und Shutterstock über ca. 33 Mio. Europa kommt mit Kursiv (Schweiz; rund 30 Mio Bilder) auf Platz vier. Die bpk-Bildagentur der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (bpk) verfügt über rund zwölf Mio Bilder. Nun soll die bpk zentrales Vertriebsportal für hochwertig digitalisierte Kulturschätze werden. Mitte März 2017 hat Kulturstaatsministerin Grütters 460.000 Euro für den Ausbau in den nächsten beiden Jahren bewilligt. Ziel ist es, „Kultureinrichtungen in ganz Europa eine zentrale Vermarktungsplattform für ihre Digitalisate zur Verfügung zu stellen. Sie bietet vor allem auch deutschen Museen, Bibliotheken und Archiven die Möglichkeit, ihre Ressourcen effizient zu nutzen und zugleich einer vitalen Kultur- und Kreativwirtschaft anbieten zu können. Mit der Plattform ermöglichen wir Kultureinrichtungen darüber hinaus eine hoch professionelle Vermarktung ihrer Inhalte im Netz – auch weil viele dies nicht alleine stemmen können.“ (Anm. 1)

Medienservice für gewerbliche Bildnutzer

Die bpk-Bildagentur vertritt bereits jetzt über 150 renommierte Einrichtungen aus dem In- und Ausland, darunter das British Museum, die Uffizien in Florenz, der Louvre oder Guggenheim Museum. (Anm. 2) Dieser „Medienservice für gewerbliche Bildnutzer (…) entlastet nicht nur Personal von einer komplexen Aufgabe, sondern verspricht auch attraktive Honorarerlöse für jede beteiligte Einrichtung. (…) Wir sind nun in der Lage, die digitalisierten Kulturschätze in einem gemeinsamen Online-Shop zu vereinen und damit die Bildbeschaffung und den Erwerb von Nutzungsrechten für alle gewerblichen Nutzer erheblich zu erleichtern.“ (Anm. 3)
Weil das Geschäft mit den Bildern so lukrativ ist, kommt es auch zu Konflikten. Ende 2016 wurde gegen die Bildagenturen Getty Images und Alamy Anklage erhoben, da sie ohne Erlaubnis Aufnahmen zum Kauf angeboten haben sollen. (Anm. 4)

Dr. Berthold Schmitt, Herausgeber der Fachzeitschrift KulturBetrieb

Anm. 1: Grütters fördert Ausbau der Bildagentur der Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Pressemitteilung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, 13.03.2017; Quelle: https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2017/03/2017-03-13-bkm-bildagentur-stiftung-preussischer-kulturbesitz.html; Abfrage: 30.03.2017
Anm. 2: Vgl. Hanns-Peter Frentz, Kulturschätze auf einen Klick. Die Bildagentur bpk bietet hoch professionellen Service für Medien, Wirtschaft und Wissenschaft, in: KulturBetrieb, vier 2015, S 114 f.
Anm. 3: bpk-Bildagentur der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird zentrales Bildportal der Kultureinrichtungen; Pressemitteilung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 13.03.2017; Quelle: http://www.preussischer-kulturbesitz.de/pressemitteilung/news/2017/03/13/bpk-bildagentur-der-stiftung-preussischer-kulturbesitz-wird-zentrales-bildportal-der-kultureinrichtungen.html; Abfrage: 30.03.2017
Anm. 4: Vgl. Berthold Schmitt, Bildagenturen: Trau, schau, wem! Getty Images und Alamy sollen zu Unrecht Erlöse erzielt haben, in: KulturBetrieb, vier 2016, S. 8.

Dieser Beitrag ist erstmals erschienen in KulturBetrieb, eins 2017, S. 88.

Zum Magazin: http://www.kulturbetrieb-magazin.de/fileadmin/user_upload/kulturbetrieb-magazin/magazin/KulturBetrieb-2017-Ausgabe-1-April.pdf

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