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Schriftliches Kulturgut erhalten (Handlungsempfehlung)

Die bundesweiten Handlungsempfehlungen der KEK liegen vor

In Deutschland sind große Mengen an Büchern und Archivalien vom Verfall bedroht. Die Erhebungen der 2011 gegründeten Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) zeigen, dass über 1,8 Millionen Regalkilometer Papier in öffentlichen Archiven zerfallen und dass auf Bundes- und Länderebene weit über acht Millionen Bände zu entsäuern sind.

Eine gewaltige und vielschichtige Aufgabe

Spektakuläre Ereignisse wie der Brand der Anna Amalia Bibliothek in Weimar (2004) oder der Einsturz des Stadtarchivs Köln (2009) verstellen mitunter den Blick für die immensen Schäden, die durch schleichenden Verfall (säurehaltiges Papier), Tintenfraß oder durch Schimmel und Feuchte verursacht werden. Um die Vielfalt in Archiven und Bibliotheken zu erhalten und die historischen Quellen als Grundlage für Wissenschaft und Kultur zu sichern, heißt es in den bundesweiten Handlungsempfehlungen der KEK: „Das Ausmaß der aktuellen Gefahren für das schriftliche Kulturerbe macht es erforderlich, innovative Ansätze für ein gemeinsames Handeln von Bund, Ländern und Kommunen zu entwickeln, denn die verantwortlichen Archive und Bibliotheken sowie ihre Träger sind mit dieser Aufgabe überfordert.“ Mit den Empfehlungen legt der Fachbeirat der KEK eine umfassende Bilanz zu Schäden und Gefahren für das schriftliche Kulturerbe in Archiven und Bibliotheken Deutschlands vor. Gleichzeitig fasst das Papier erstmals in einem sparten- und länderübergreifenden Gesamtkonzept Aufgabenfelder zusammen, die zur Sicherung des schriftlichen Kulturguts gestärkt werden müssen. Mit Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Kulturstiftung der Länder (KSL) hat die KEK mit den „Handlungsempfehlungen“ einen Wegweiser geschaffen, der für zielführende Abstimmungen und die erforderliche einrichtungs- und länderübergreifende Zusammenarbeit aller Verantwortungsebenen Orientierung bietet. Während Teil A) Formen und Ausmaß der akuten Gefährdung des Kulturguts darstellt, fächert Teil B) die Bandbreite der notwendigen Aufgabenfelder auf, zu denen Koordinierung, Finanzierung, Fachkompetenz und Notfallvorsorge ebenso zählen wie die Rahmenbedingungen, Forschung und die öffentliche Wahrnehmung. Die wird ergänzt durch einen Anhang zu Beständen und Restaurierungsbedarfen sowie zu Landesprogrammen, Notfallverbünden und einschlägiger Literatur. Mit der Vorlage dieser Publikation hat die KEK zugleich einen ihrer Kernaufträge erfüllt.

Die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts in Archiven und Bibliotheken in Deutschland
Bundesweite Handlungsempfehlungen für die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kultusministerkonferenz; hrsg. von der KEK – Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Berlin 2015, 103 S., ISBN 978-3-88053-210-6
Kostenfreier Download: kek-spk.de/fileadmin/user_upload/pdf_Downloads/KEK_Bundesweite_Handlungsempfehlungen.pdf

Dr. Berthold Schmitt, Herausgeber der Fachzeitschrift KulturBetrieb

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in "KulturBetrieb. Magazin für innovative und wirtschaftliche Lösungen in Museen, Bibliotheken und Archiven", eins 2016, S. 35.

Zum Magazin: http://www.kulturbetrieb-magazin.de/fileadmin/user_upload/kulturbetrieb-magazin/magazin/KulturBetrieb-2016-Ausgabe-1-Februar.pdf

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