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Wie funktioniert eigentlich ein ...

... linearer Rauchmelder?

Feuer gehört zu den gravierenden Risiken für Archive, Bibliotheken, Museen u.a. kulturbewahrende Einrichtungen. Umso dringlicher ist es, nicht nur organisatorisch und personell optimal vorbereitet, sondern auch technisch bestmöglich ausgestattet zu sein, damit entstehende Brände frühzeitig bemerkt werden.

Weite und hohe Räume zuverlässig überwachen

Brandmelder sind technische Geräte zum Auslösen eines Alarms im Falle eines Brandes. Unter den sog. automatischen Brandmeldern, die den Brand anhand physikalischer Eigenschaften erkennen, sind die optischen oder photoelektrischen Rauchmelder am häufigsten zu finden. Viele dieser Geräte arbeiten nach dem Streulichtprinzip, d.h. im Gehäuse zielt ein Lichtstrahl beständig an einem lichtempfindlichen Sensor (Empfänger) vorbei. Wenn Rauchpartikel von einem Brand ins Gehäuse des Brandmelders eindringen, wird der Lichtstrahl durch die Partikel zerstreut und trifft auf die Fotolinse, die in diesem Fall sofort Alarm auslöst. Dagegen alarmieren sog. Wärmemelder (Hitzemelder), wenn die Raumtemperatur einen definierten maximalen Wert überschreitet oder wenn die Temperatur überdurchschnittlich schnell ansteigt.

Nach einem anderen Prinzip arbeiten lineare Rauchmelder. Solche Melder bestehen aus mindestens einem Sender und einem oder mehreren Empfängern oder auch einer Sender- und Empfängereinheit und einem oder mehreren Reflektoren. Die Komponenten werden in der Regel unter der Decke an der Wand montiert. Rauchmelder dieses Typs arbeiten nach dem Durchlicht- bzw. Reflexionsprinzip: Dabei wird ein gepulster Infrarot-Lichtstrahl zum Prismenreflektor gesendet. Dieser wirft das Licht zurück in den Empfänger. Dringt Rauch über längere Zeit in den Infrarot-Lichtstrahl ein und dämpft diesen in charakteristischer Weise, löst der Melder einen Alarm aus. Lineare Rauchmelder reagieren auf eine durch Rauch erzeugte Abschwächung des Lichtstrahles zwischen Sender und Empfänger, ähnlich einer Lichtschranke. Bei einer Unterbrechung des Strahls erkennt der Empfänger das Verschwinden des Signals und wertet das als Alarm aus. Durch zusätzliche Distanzmessung, anhand der Fremdkörper im Lichtstrahl erkannt werden, können Falschalarme verhindert werden.

Da lineare Rauchmelder je nach Bauart sogar Distanzen bis über 100 Meter abdecken können, eignen sie sich besonders für großflächige Anlagen, in denen sonst zahlreiche punktförmige Melder notwendig wären. Mit Blick auf Kultureinrichtungen kommen lineare Rauchmelder somit z.B. für die brandtechnische Überwachung weiter Ausstellungshallen oder größerer Depots in Betracht.

Die Anforderungen an linienförmige Rauchmelder sind in der Norm EN 54-12 „Linienförmige Melder nach dem Durchlichtprinzip“ festgelegt. In Deutschland dürfen sie nach der Norm DIN VDE 0833-2 bzw. nach der VdS-Richtlinie 2095 bis zu einer Raumhöhe von 16 m eingesetzt werden und bei Nachweis der Wirksamkeit der Detektion sogar bis zu einer Raumhöhe von 20 m. (Quelle: Wikipedia)

Berthold Schmitt, Herausgeber der Fachzeitschrift KulturBetrieb

Dieser Text wurde erstmals publiziert in KulturBetrieb, zwei 2022, S. 42.