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Fachbeiträge

Erster Spartenbericht Museen, Bibliotheken und Archive

Gemeinsamkeiten stärken - auch gegenüber dem Internet

Hierzulande wird nahezu alles erfasst, gezählt und evaluiert. Erstaunlich, dass im Dezember 2017 erstmals ein bundesweiter „Spartenbericht Museen, Bibliotheken und Archive“ vorgelegt worden ist. Das Papier des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bietet nicht nur eine Fülle statistischer Informationen, sondern es versteht sich auch als „unverzichtbare Grundlage für kulturpolitische Entscheidungen“. (Anm. 1)

Fokus

Die Konzentration auf die drei Sparten basiert zum einen auf ihrer gemeinsamen „Aufgabe des Informationstransfers“ und zum andern auf Abgrenzung: „Wo das Internet zu einem Ort der blitzschnellen Vernetzung, des Austauschs von Nachrichten, der barrierefreien Interaktivität, des Kommentierens und Plauderns, aber auch des schnellen Zugriffs auf Information im beziehungslosen Nebeneinander geworden ist, bleiben die Gedächtnisinstitutionen (Bibliotheken, Archive, Museen und Mediatheken sowie Denkmal- und Städtebauliches Erbe) zuverlässige Räume des kulturellen Gedächtnisses und wirken je nach Bedarf als stabiler Vorratsspeicher von Informationen und als authentischer Echoraum und Ausgangspunkt für die Kommunikation mit vorangegangenen Generationen. Vor allem sind sie physische Orte, an denen sich Menschen real begegnen und direkt austauschen können und an denen nicht nur der über eine kulturelle Objektiviation transportierte Inhalt, sondern auch die Materialität der kulturellen Äußerung erfahrbar ist.“ (Anm. 2)
Um künftig eine bessere Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, folgt der nun vorgelegte Spartenbericht methodisch dem „Spartenbericht Musik“. (Anm. 3) Dazu müssen bestimmte Güte- und Qualitätskriterien erfüllt, die erhobenen Daten anhand des sog. „3-Sektoren-Modells“ gegliedert und ein für alle Kultursparten relevantes Merkmalsraster anwendbar sein. Letzteres ist nach den vier sog. Merkmalsgruppen „Institutionen und Angebote“ sowie „Nutzung“, „Personal“ und „Finanzen“ sowie deren Untergliederungen aufgefächert.

In seinem Fazit hält der Bericht fest, „dass sich die Datenlage für die verschiedenen Sparten ganz unterschiedlich darstellt. Während für die Museen und Bibliotheken eine gute Datenbasis vorliegt, ist über die Archive in Deutschland wenig statistisches Material verfügbar.“ (Anm. 4)

Ziel

Ziel der Spartenberichte „ist eine umfassende Beschreibung des spartenbezogenen vorliegenden Datenmaterials sowie die Benennung von vorhandenen Datenlücken. Auf Basis dieser Datenzusammenstellung sollen Indikatoren und Kennzahlen vorgeschlagen und berechnet werden. Diese sollen möglichst regelmäßig aktualisiert und publiziert werden, um das aktuelle kulturstatistische Datenangebot sukzessive zu erweitern.“ (Anm. 2) Was in den Berichten abstrakt und wenig musisch klingt, spiegelt den Auftrag der Destatis, objektive, qualitativ hochwertige und unabhängige Informationen für Politik, Regierung, Verwaltung, Wirtschaft und Bürger bereitzustellen.

Redaktion

Anm. 1: Bildung und Kultur: Spartenbericht Museen, Bibliotheken und Archive; Statistisches Bundesamt (Destatis), Wiesbaden 19.12.2017, 81 Seiten, zahlr. Tabellen; Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Kultur/SpartenberichtMuseen5216205179004.pdf?__blob=publicationFile; Abfrage: 28.03.2018
Anm. 2: Ebd., S. 10 ff; vgl. den Beitrag „»Münchner Note« zur Digitalisierung von Kunst- und Kulturgut. Gedächtniseinrichtungen fordern politische Unterstützung“ in vorliegender Ausgabe von KulturBetrieb.
Anm. 3: Bildung und Kultur: Spartenbericht Musik; Statistisches Bundesamt (Destatis), Wiesbaden 14.02.2017, 99 Seiten, zahlr. Tabellen; Quelle: ttps://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Kultur/SpartenberichtMusik5216203169004.pdf?__blob=publicationFile; Abfrage: 28.03.2018
Anm. 4: Spartenbericht Museen, Bibliotheken und Archive, S. 73.

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in KulturBetrieb, eins 2018, S. 50 f.

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