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Fachbeiträge "Licht"

LED-Beleuchtung in Forschungsbibliothek

LED-Beleuchtung in Forschungsbibliothek

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zeichnet sich durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaftler aus insgesamt 140 Instituten bzw. elf Fakultäten aus. Die 2009 gegründete Einrichtung hat rund 24.000 Studierende und zählt in den Ingenieur- und Naturwissenschaften regelmäßig zu den besten internationalen Universitäten.

Dauerbetrieb benötigt robuste und energieeffiziente Technik

Die 2006 eröffnete KIT-Bibliothek ist nicht nur die erste vollautomatische 24-Stunden-Bibliothek in Deutschland, sondern zählt zu den bestbewerteten Einrichtungen in der Kategorie der zweischichtigen Universitätsbibliotheken mit Zentralbibliothek und unabhängigen Institutsbibliotheken. Die an den Standorten Nord bzw. Süd versammelten Bestände umfassen u.a. über zwei Millionen Bücher und 28.000 Zeitschriften sowie 1.300 mit Netzwerken ausgestattete Arbeitsplätze.
Zum Wintersemester 2013/14 wurde die Regalbeleuchtung der drei Lesesäle in der Bibliothek Süd auf LED-Technik umgerüstet. Die zuvor verwendete Lichttechnik (Leuchtstoffröhren mit Vorschaltgeräten) war dem Dauerbetrieb nicht gewachsen, sodass Ausfall und Wartungsaufwand unvertretbar groß wurden. Durch den Umstieg auf LED-Lampen, die bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 55.000 Stunden rund zehn Jahre Licht spenden sollen, rechnet die Bibliothek künftig mit einem rund 40 Prozent niedrigeren Stromverbrauch gegenüber konventionellen Leuchtmitteln. Zudem seien die Lichtqualität und die Ausleuchtung der Regale wesentlich besser als zuvor. (1)

Licht zum Lesen und Arbeiten

Bibliotheken benötigen geeignetes Licht, das Orientierung und Übersicht schafft (Allgemein- und Notbeleuchtung), beim Auffinden der Literatur hilft (Regalbeleuchtung), die Recherche erleichtert sowie Lesen und Schreiben möglichst angenehm und anregend ermöglicht (Arbeitsplatzbeleuchtung). So sollten z.B. die Lampen für die Beleuchtung der Regale einen Farbwiedergabeindex von mindestens Ra ≥ 80 erreichen, denn auch das farbliche und grafische Erscheinungsbild der Buchrücken ist ein Suchkriterium.
Eine Faustregel besagt: Je anspruchsvoller die Sehaufgabe, desto höher die Anforderung an die Beleuchtung. Verkehrsflächen sollten mit 100 Lux, Regale mit 200 Lux beleuchtet sein. Dagegen benötigen Lesebereiche, Arbeitsplätze und Besprechungszonen eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux. (2) Planungsgrundlage für Bibliotheken ist die DIN EN 12464-1. (3)

Eine der spektakulären Entwicklungen des Instituts für Lichttechnik am KIT ist die erste quecksilberfreie Energiesparlampe der Welt, die ungiftig, langlebiger, sparsamer und günstiger als bisherige Lampen ist. Wann das im April 2012 präsentierte Leuchtmittel zur Marktreife gelangen wird, ist nicht bekannt. (4)

Dr. Berthold Schmitt, Herausgeber der Fachzeitschrift KulturBetrieb

Anm. 1: Vgl. https://blog.bibliothek.kit.edu/kit_bib_news/?p=5372
Anm. 2: Vgl. www.licht.de/de/licht-fuer-profis/lichtanwendungen-fuer-profis/content/lichtgebaude/bibliothek/lichtgebiet/licht_fuer_die_bibliothek/
Anm. 3: Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.): Leitfaden zur DIN EN 12464-1: Beleuchtung von Arbeitsstätten – Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen, 2., korrigierte Auflage, Frankfurt / Main (o.J., 2011) (kostenfreier Download: www.licht.de)
Anm. 4: Vgl. „Energiesparlampen ohne Quecksilber. Forscher stellen neue elektrodenlose Lampe `3rdPPBulb´ auf der `light + building 2012´ vor“: www.3ppbulb.com/mitteilung2.html

Verwendete Kürzel und technische Begriffe

Farbwiedergabeindex, abgekürzt Ra (engl.: Colour Rendering Index, CRI), ist eine photometrische Größe, die zur Beschreibung der Qualität der Farbwiedergabe von Lichtquellen gleicher korrelierter Farbtemperatur dient.
Lux (lat.: lux = Licht) ist die Einheit der Beleuchtungsstärke und der ihr entsprechenden spezifischen Lichtausstrahlung. Das Einheitenzeichen ist: lx = lm / m².

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in KulturBetrieb eins 2014, S. 25.

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