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Einkaufen zu Vorzugspreisen

Ein Beispiel aus den USA

Einkaufsgemeinschaften sind ein bewährtes Instrument, um die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen zu erhöhen, z.B. durch Bündelung der Nachfrage, um bei Lieferanten günstigere Konditionen zu erwirken. Basis dieser Kooperationsform ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Firmen. Das in Handel und Industrie seit über 100 Jahren weltweit angewandte Verfahren ist auch eine Option für Kulturbetriebe, zumindest in den USA.

American Alliance of Museums (AAM)

Das „Institute of Museum and Library Services“ zählt aktuell in den USA rund 35.000 Museen und fast 120.000 Bibliotheken. (Anm. 1) Während New York, die vermeintliche Hauptstadt des Museumswesens, `nur´ 414 Häuser zählt, kommt Los Angeles auf rund 680 Einrichtungen. (Anm. 2) Die Zahl aller Museumsbesuche in den USA pro Jahr wird auf ca. 850 Millionen geschätzt. Bis zu 30.000 der US-Museen werden vertreten von der AAM, deren zentrale Aufgaben die Entwicklung von Standards, das Bereitstellen von Ressourcen und das Eintreten für ein Gedeihen der Museen sind. (Anm. 3) Die kostenpflichtige Mitgliedschaft in der Allianz ist in die Ränge „Basics“, „Enhanced Access“ und „Full suite of benefits“ gestaffelt, die Zugang zu unterschiedlichen Leistungskatalogen bieten. (Anm. 4)

Alliance Purchasing Cooperative

Die von der AAM getragene Einkaufsgemeinschaft wurde eingerichtet, um für Museen, die den Rängen 2 oder 3 angehören, den Einkauf museumsspezifischer Waren und Dienstleistungen zu erleichtern und um Geld zu sparen, mit zum Teil beachtlichen Rabatten. Die Kooperative leistet im Wesentlichen dreierlei: Aufbau eines Netzes vertrauenswürdiger und qualifizierter Händler bzw. Dienstleister, Pflege und Ausbau einer Online-Plattform für Ausschreibung und Vergabe sowie Beratung zu relevanten Prozessen rund um die Beschaffung. (Anm. 5) Kulturbetriebe in den USA basieren auf einem eigenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen System. Dennoch können Projekte wie die Alliance Purchasing Cooperative auch Museen hierzulande dazu anregen, innovative oder bewährte Modelle der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu erproben: Das kann die interkommunale Kooperation zwischen Museen sein, oder auch das spartenübergreifende Miteinander mehrerer Kultureinrichtungen einer Kommune. Zu diesem Themenkomplex hat Ausgabe eins 2016 dieses Magazins zwei neue Publikationen vorgestellt: „Rechtsformen und Trägerschaften interkommunaler Museumsdepots“ (Münster 2015) bzw. Kooperationen zwischen Museen: Hemmnisse in der Zusammenarbeit und ihre Überwindung“ (Bielefeld 2015). (Anm. 6)

Dr. Berthold Schmitt, Herausgeber der Fachzeitschrift KulturBetrieb

Anm. 1: Vgl. https://www.imls.gov/; Abfrage: 19.03.2016
Anm. 2: Vgl. Christopher Ingraham, There are more museums in the U.S. than there are Starbucks and McDonalds – combined, in: The Washington Post, 13.06.2014, Quelle: https://www.washingtonpost.com/news/wonk/wp/2014/06/13/there-are-more-museums-in-the-us-than-there-are-starbucks-and-mcdonalds-combined/; Abfrage: 19.03.2016
Anm. 3: Zu der 1906 als American Association of Museums gegründeten Non-profit-Organisation und ihrem Selbstverständnis vgl. http://www.aam-us.org/about-us
Anm. 4: Zu den sog. Tiers (Rängen) vgl. http://www.aam-us.org/membership/more-information/museum-membership
Anm. 5: Vgl. http://www.alliancepurchasingcoop.org/
Anm. 6: Vgl. KulturBetrieb, eins 2016, S.77 bzw. S.82.

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in "KulturBetrieb. Magazin für innovative und wirtschaftliche Lösungen in Museen, Bibliotheken und Archiven", zwei 2016, S. 71.

Zum Magazin: http://www.kulturbetrieb-magazin.de/fileadmin/user_upload/kulturbetrieb-magazin/magazin/KulturBetrieb-2016-Ausgabe-2-Mai.pdf

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