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Wie funktioniert eigentlich ...

... ein QR-Code?

Sie sind immer häufiger zu finden: Ob in Zeitungen und Magazinen, auf Plakaten und Informationstafeln, im Supermarkt, als Briefmarke oder zur Prüfung von Fahrscheinen. QR-Codes (quick response = schnelle Antwort) werden zunehmend dort platziert, wo Informationen kompakt und schnell abgerufen werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Inzwischen gibt es die Pixelquadrate sogar für Grabsteine, wo sie z.B. den direkten Zugriff auf eine Website des Verstorbenen erlauben. Museen und andere Kultureinrichtungen verwenden die meist kleinformatigen Pixelmuster zunehmend, um das Erlebte mit digitalen Text-, Bild- und Klanginformationen zu erweitern. Während der „donumenta 2012“ in Regensburg konnten die Besucher sich via QR-Code über die Werke informieren, eigene Kommentare hinzufügen und Fragen an Experten stellen. Aktuell macht das LWL-Museum für Archäologie in Herne mit QR-Codes auf die Ausstellung „Schädelkult“ (bis 14.04.2013) aufmerksam.

Aufbau der Codes

Die am weitesten verbreitete Form des QR-Codes ist eine quadratische Matrix aus schwarzen und weißen Punkten, deren starke Kontraste gut lesbar sind. Inzwischen werden auch rechteckige, inversive oder mehrfarbige Codes verwendet. Die Muster verschlüsseln nicht, sondern stellen die kodierten Daten binär dar, d.h. mit den Symbolen Null und Eins. Neben den Inhalten informiert die Punktfolge über die jeweilige Version und das jeweilige Datenformat. Dabei orientiert sich das Lesegerät an einem speziellen Muster, das in nur drei der vier Ecken eines Codes angebracht ist. Je nach Stufe der Fehlerkorrektur sind Codes lesbar, die bis zu 30 Prozent zerstört sind. Solange das Lesegerät das Pixelmuster vollständig und differenziert aufnehmen kann, ist die Darstellungsgröße eines QR-Codes prinzipiell unbegrenzt. Ein Code kann eine Plakatwand oder eine ganze Hausfassade füllen. Weiterentwicklungen sind die grafisch gestalteten Design-QR-Codes, die auf kleinste Abmessungen optimierten Micro-QR-Codes, die verschlüsselten Secure-QR-Codes und die oftmals rechteckigen, hoch verdichteten iQR-Codes. Die Ursprünge der QR-Codes liegen in der Automobilindustrie. Um bei der automatischen Datenerfassung eine höhere Informationsdichte zu erreichen, wurden 1994 in Japan die einfachen Strich- oder Balkencodes zu zweidimensionalen Mustern weiterentwickelt.

Mobile Tagging

Das Auslesen, das wie bei den Strichcodes im Supermarkt funktioniert, erfolgt mit speziellen Lesegeräten (Scanner) oder durch mobile Endgeräte mit Kamera (Smartphone, Tablet-PC). Der automatische Vorgang, der z.B. zu einer Internet-Adresse führen kann, erspart dem Nutzer das Eintippen auf der Tastatur. Benutzt man dazu ein Smartphone, so spricht man von Mobile Tagging (= Markierung für das Mobiltelefon). Zum Auslesen der Codes ist es erforderlich, eine spezielle Software zu installieren, die für viele Codes zum kostenlosen Download bereitsteht.

Atagging – Vorsicht vor kriminellen Attacken

Da QR-Codes ohne großen Aufwand gedruckt werden können und man ihren Inhalt nicht unmittelbar lesen kann, nutzen auch Kriminelle das Medium. Vorhandene Codes können überklebt oder manipuliert werden, um den Nutzer z.B. auf eine schädliche Website zu führen oder um auf seine Daten zuzugreifen. Zum Schutz ist es ratsam, eine aus QR-Codes gescannte Internetseite nicht automatisch öffnen zu lassen, sondern diese zunächst zu prüfen. Aktuelle Scanner zeigen den Inhalt eines QR-Codes an, statt ihn sofort auszuführen.

Berthold Schmitt, Herausgeber der Fachzeitschrift KulturBetrieb

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in "KulturBetrieb. Magazin für wirtschaftliche und innovative Lösungen in Museen, Bibliotheken und Archiven", eins 2013, S. 10.

Zum Magazin: http://www.kulturbetrieb-magazin.de/fileadmin/user_upload/kulturbetrieb-magazin/magazin/KulturBetrieb-2013-Ausgabe-1.pdf