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Bewahren oder vernichten? (Positionspapier)

Was geschieht mit physischen Datenträgern nach der Digitalisierung?

Die Digitalisierung von Kunst- und Kulturgut geht mit beachtlichen Herausforderungen in technischer, organisatorischer, rechtlicher und finanzieller Hinsicht einher. Wie aber ist nach erfolgter Digitalisierung mit den Originalen zu verfahren, wenn finanzielle oder räumliche Kapazitäten begrenzt sind? Memoriav hat ein Positionspapier über den Umgang mit physischen Datenträgern audiovisueller Dokumente vorgelegt.

Votum für den doppelten Erhalt

Auf einem Workshop haben sich Fachleute aus dem Memoriav-Umfeld im Mai 2015 in Bern erneut mit dem Thema befasst. Mit Blick auf Projekterfahrung, interne Analyse und Vergleich mit den Positionen internationaler Organisationen hält das Papier an einem früher formulierten Grundsatz fest: „Analoge Originale werden mindestens so lange aufbewahrt, wie ihre Lesbarkeit gewährleistet ist.“ (S. 3) Abweichungen von dem Grundsatz sind an ein Bündel von Bedingungen geknüpft. Anlass für die erneute Beschäftigung: „Mit fortschreitender Digitalisierung aufgrund von Trägerdegeneration, von Obsoleszenzrisiken oder um die Wiederverwendung in digitalen Workflows zu garantieren, steigt der Druck auf die Archive, ihre analogen und digitalen Originalträger zu entsorgen. Dabei wird primär betriebswirtschaftlich argumentiert: es ist schwierig die Kosten für die doppelte Haltung von Dokumenten in physischer wie filebasierter Form zu rechtfertigen (Platz, Klimatisierung etc.).“ (S. 4)

Vier zentrale Aspekte

Vier Aspekte dominierten den Workshop: a) Wie gefährdet sind die originalen Träger und ihre Abspieltechnologie? b) Ist die Digitalisierungsqualität gut genug für eine langfristige Sicherung? Können Authentizität und Integrität audiovisueller Dokumente gewährleistet werden? c) Ist das Digitalisat (inkl. Metadaten) langfristig gesichert? d) Welchen Wert hat das Objekt selber?

Download des Positionspapiers: memoriav.ch/memoriav/

Memoriav setzt sich aktiv und nachhaltig für die Erhaltung, Erschließung und Zugänglichkeit des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz ein. Der Verein organisiert ein Netzwerk aller an dieser Aufgabe beteiligten, verantwortlichen und interessierten Institutionen und Personen.

Dr. Berthold Schmitt, Herausgeber der Fachzeitschrift KulturBetrieb

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in "KulturBetrieb. Magazin für innovative und wirtschaftliche Lösungen in Mussen, Bibliotheken und Archiven", zwei 2016, S. 25.

Zum Magazin: http://www.kulturbetrieb-magazin.de/fileadmin/user_upload/kulturbetrieb-magazin/magazin/KulturBetrieb-2016-Ausgabe-2-Mai.pdf