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MITS - Material Information Translation Site

Ein Glossar, das den internationalen Leihverkehr erleichtert

Einführung

Die große Zahl eindrucksvoller Ausstellungen weltweit bewirkt einen regen Leihverkehr von bedeutenden Sammlungsobjekten und Kunstwerken. Diese Leihgaben müssen sicher verpackt und transportiert werden. MITS soll den internationalen Leihverkehr für Museen erleichtern und verlässliche Informationen für die Verpackung und den Transport von Kunstwerken anbieten. MITS ist eine mehrsprachige internetbasierte Datenbank, die Packmaterialien für Kunst- und Kulturobjekte mit ihren wichtigsten Eigenschaften in Wort und Bild vorgestellt. Die Datenbank ist frei zugänglich und für den Einsatz auf PCs, Tablets und Smartphones eingerichtet. Die Einträge werden in sechs Sprachen übersetzt. Daneben soll MITS dem Austausch zwischen Restauratoren, Registraren, und Herstellern weltweit dienen. MITS ist ein Projekt von ICEFAT (International Convention of Exhibition and Fine Art Transporters). Das Projekt wurde 2012 beschlossen von einer kleinen Arbeitsgruppe umgesetzt. Ihr gehören vier Mitglieder aus internationalen Kunstspeditionen an. Als Berater leistete Volker Thiel, Registrar am Haus der Geschichte in Bonn, einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Datenbank. Im Frühjahr 2016 wurde MITS onlinegestellt und ist seitdem über die ICEFAT-Website erreichbar www.icefat.org

Struktur

Im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit standen der Umfang der jeweils anzuzeigenden Daten und die Struktur der Datenbank. Sie sollte von vornherein auf die Übersetzungsfunktion abgestimmt sein. Referenzsprache für alle Artikel ist Englisch; Übersetzungen sollen grundsätzlich von jeder angebotenen Sprache in jede andere Sprache möglich sein und simultan angezeigt werden. Nutzer können nach dem Einloggen ihre Heimatsprache auswählen und die Präferenz des Englischen für die Sitzung aufheben. Die jeweiligen Sprachen werden durch kleine Flaggen und Domain-Endungen dargestellt. Zurzeit sind es Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Türkisch. Weitere Sprachen sind in Vorbereitung. Ein zentrales Suchfeld dient als Schnelleinstieg in die Datenbank. Ist der eingegebene Begriff (oder ein Teil davon) in der Datenbank vorhanden, werden alle infrage kommenden Materialien als Liste mit kleinen Abbildungen angezeigt. Die Suche kann verfeinert werden. Die Ergebnisse können als Leuchttisch oder in Form einer Liste angezeigt werden. Durch Auswahl mittels Doppelklick erfolgt die Darstellung als Datenblatt. Die Festlegung dieser Kategorien und ihrer besten Anzeige im Datenblatt ist wesentlich für eine rasche, zielführende Suche. Für bestimmte Angaben bietet eine Listbox die beste Lösung; sie zwingt zur Festlegung auf bestimmte Begriffe und ermöglicht gekoppelte Übersetzungen für mehrere Materialien gleichzeitig. Freitextfelder bieten größere Freiheit, auch Nuancen auszudrücke. Dort, wo die Fülle an verfügbaren Informationen die Darstellung in der Datenbank unmöglich macht, bieten Hyperlinks die einfachste Lösung. Dies gilt vor allem für Hersteller-Angaben zur chemischen Zusammensetzung und zu physikalischen Eigenschaften. MITS verfügt über eine Kommentarfunktion, mit der ein Nutzer jedes einzelne Feld und auch die Übersetzungen kommentieren und Korrekturen vorschlagen kann. Eine Registrierung ist dazu nicht nötig, man wird lediglich zur Angabe seiner E-Mail-Adresse aufgefordert, um Rückfragen zu ermöglichen und selbst eine Kopie seines Kommentars zu erhalten.

Weitere Entwicklung

Als nächste Schritte sind zwei wichtige Aufgaben zu erledigen: Zunächst gilt es, ca. fünfzig weitere Materialien aus dem Bestand der frühen Jahre in die Datenbank einzufügen. Sie sind noch nicht so gründlich bearbeitet und vollständig übersetzt wie die zurzeit sichtbaren zehn Einträge. Geplant ist, diese Einträge und ihre Überarbeitung ab dem Wintersemester 2016/17 an studentische Hilfskräfte aus der Restauratorenklasse an der TH Köln zu vergeben. Entsprechende Gespräche mit der Hochschule haben bereits stattgefunden und stehen vor dem Abschluss. Zudem gilt es, die Übersetzungen aller Einträge zu organisieren und zu vervollständigen. Die bisher verfügbaren Übersetzungen wurden freundlicherweise von Speditionskollegen aus dem jeweiligen Sprachraum gemacht. Die berufliche Situation der Kollegen macht eine zeitnahe Bearbeitung nicht immer möglich. Deshalb werden bei fehlenden Übersetzungen zunächst die englischen Einträge automatisch angezeigt, um die Nutzbarkeit der Datenbank sicherzustellen. Die Mitarbeit der Praktiker aus den Speditionen ist besonders wichtig, denn sie bringen das notwendige Fachwissen und Kenntnisse von Produktnamen und Bezugsquellen auf ihrem Heimatmarkt mit. Daneben zählen wir für die Durchsicht und Redaktion der Einträge auf die Hilfe der Nutzer weltweit. Erste Kontakte und Gespräche bei den European Registrars in Wien und mit interessierten Fachleuten aus der Ausstellungs- und Transportbranche lassen einen regen redaktionellen Austausch erwarten. Von ebenso zentraler Bedeutung sind die rasche Beantwortung von Zuschriften und die vorbereitende Redaktion von Kommentaren und Korrekturen für die ICEFAT-Arbeitsgruppe. Hierfür soll ein kleines Sekretariat eingerichtet werden, das Anfragen und Vorschläge möglichst selbständig bearbeitet und beantwortet. Das Sekretariat soll sich auch um die Koordination der Übersetzungen kümmern und dafür gemeinsam mit der Arbeitsgruppe ein praktikables Modell entwickeln. Auch für die Besetzung dieser Stelle gibt es erste Gespräche mit der Aussicht auf kompetente Besetzung noch in diesem Herbst.

Ausblick

Die Beauftragung und Erledigung dieser Aufgaben wird Geld kosten. Bis auf weiteres ist das bestehende Budget durch die Beiträge der ICEFAT-Mitglieder gedeckt und wird die voraussichtlichen Kosten jedenfalls bis ins nächste Jahr decken. Für die weitere langfristige Finanzierung sind zukünftig Förderbeiträge von Herstellern und Vertriebsfirmen, aber auch von Nutzern und kooperierenden Institutionen vorstellbar. An der organisatorischen Trägerschaft durch ICEFAT und am kostenfreien Zugang im Internet wird sich dadurch aber nichts ändern. ICEFAT betrachtet das Projekt MITS als wichtigen Bestandteil seiner internationalen Zusammenarbeit mit Museen, Galerien und kulturellen Institutionen.

Klaus Hillmann, Inhaber und Geschäftsführer der Tandem Lagerhaus und Kraftverkehr Kunst GmbH

ICEFAT – International Convention of Exhibition and Fine Art Transporters
www.icefat.org

Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in "KulturBetrieb. Magazin für innovative und wirtschaftliche Lösungen in Museen, Bibliotheken und Archiven", vier 2016, S. 42-43.

Zum Magazin: http://www.kulturbetrieb-magazin.de/fileadmin/user_upload/kulturbetrieb-magazin/magazin/KulturBetrieb-2016-Ausgabe-4-Oktober.pdf