„Ein Haus zu bauen, ist eine beachtliche Leistung.
Eines zu erhalten, nicht minder.“
(Johann Lorth, 1891-1966)
Für die Erschaffung von Kunst gibt es viele Ehrungen, darunter auch dotierte Preise. Das freut Schriftsteller und bildende Künstler. Geht es aber um die Bewahrung von Kunst, findet man in Deutschland und in Europa – abgesehen vom Denkmalschutz – wenig Vergleichbares, zumindest keine dotierte Auszeichnung. Das ist schade für alle, die sich für den Erhalt der Werke einsetzen. Um dieses Engagement zu würdigen und zu stärken, initiiert und verleiht die Fachzeitschrift „KulturBetrieb. Magazin für innovative und wirtschaftliche Lösungen in Museen, Bibliotheken und Archiven“ den dotierten Preis „Riegel – KulturBewahren“.
Ehre, wem Ehre gebührt
Museen, Bibliotheken, Archive u.a. Einrichtungen haben den Auftrag, Kunst- und Kulturgüter zu erhalten, zu pflegen und zugänglich zu machen. Das erfordert besondere Vorkehrungen – auch hinsichtlich der technischen, baulichen, organisatorischen und personellen Ausstattung. Anliegen des „Riegel – KulturBewahren. Preis für Schutz, Pflege und Ausstellen von Kunst- und Kulturgut“ ist es, den hohen Stellenwert der dauerhaften und präventiven Bewahrung sowie sicheren Präsentation von Kunstgütern zu unterstreichen. Personen, Gruppierungen, Verbände, Initiativen oder Kulturbetriebe, die praktikable Produkte und Lösungen anwenden, entwickeln oder fördern, können mit dem „Riegel“ ausgezeichnet werden. Der Preis wird einmal im Jahr verliehen, gegebenenfalls auch an mehrere Preisträger. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich. Ab 2017 entscheidet eine unabhängige Jury über den oder die Preisträger. Der „Riegel“ wird erstmals im Rahmen der MUTEC 2016 in Leipzig vergeben.
Konkret, unabhängig und einzigartig
Der „Riegel“ weist symbolisch auf konkrete Initiativen zum Erhalt von Kunst- und Kulturgut hin und unterstützt sie durch finanzielle Zuwendung. Das Preisgeld beträgt mindestens 1.500 Euro; es wird in Gänze von der Privatwirtschaft aufgebracht. Das sind Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung, die über die Produkte, das Fachwissen und das Personal verfügen, das die Kulturbetriebe benötigen, um Kunst- und Kulturgut sachgerecht bewahren, schützen und ausstellen zu können. Dazu gehören u.a. die Bereiche Restaurierung & Konservierung (z.B. Messtechnik für Klima, Feuchte, Licht, Schadstoffe u.a.m.), Depot & Handling (Verpackung, Lagerung, Transport etc.), Präsentation & Schutz (Vitrinen, Objektsicherung, Bewegungsmelder usw.), Sicherheit & Alarm (Einbruch-, Brand- und Diebstahlschutz, Wachdienste, Versicherer etc.) sowie IT & Software (IT-Sicherheit, Digitalisierung und Langzeitarchivierung usw.). Nationale und internationale Firmen, die in diesen und verwandten Feldern tätig sind, sind herzlich eingeladen, Förderer und Partner einer europaweit einzigartigen Auszeichnung zu werden.
Gemeinsam, spartenübergreifend und sachorientiert
Erhalt, Pflege und Vermittlung des künstlerischen und kulturellen Erbes sind spartenübergreifende Aufgaben. Deshalb würdigt und unterstützt der „Riegel“ entsprechende Leistungen, die in und für Archive, Museen und Bibliotheken erbracht werden. Ein weiteres Anliegen des „Riegel“ ist es, auf das Engagement jener Akteure aufmerksam zu machen, die außerhalb von Kultureinrichtungen mit der Bewahrung von Kunstwerken befasst sind, darunter Ämter, Behörden, Organisationen, Stiftungen und Verbände auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Sie alle sind sehr herzlich eingeladen, ideelle Begleiter der Auszeichnung zu werden, um ihre jeweiligen Anliegen bekannt zu machen. Dazu dient in erster Linie die Webseite www.riegel-preis-kulturbewahren.de, die im Frühherbst 2016 online sein wird. Sie wird ergänzt durch die Webseite www.kulturbewahren.de, die im Sommer 2016 an den Start gehen wird. Mehr zu dem künftigen Online-Forum finden Sie in vorliegender Ausgabe von KulturBetrieb.
Dr. Berthold Schmitt, Herausgeber der Fachzeitschrift KulturBetrieb und Initiator der Auszeichnung „Riegel - KulturBewahren“.
www.kulturbetrieb-magazin.de
www.riegel-preis-kulturbewahren.de
Dieser Beitrag wurde erstmals publiziert in "KulturBetrieb. Magazin für innovative und wirtschaftliche Lösungen in Museen, Bibliotheken und Archiven", drei 2016, S. 20.
